Isegrim behält die Debatte im Griff

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Hitzige Diskussion über die wachsenden Wolfsbestände bei der Kreisjägerversammlung in Rietz

RIETZ – Der Wolf bleibt ein umstrittenes Thema.
30 Tiere in der Region, führte der Damsdorfer Jäger Bodo Puschner am Freitagabend in Rietz an,
fressen im Jahr rundgerechnet 45 Tonnen Fleisch. Er sehe die Entwicklung mit Sorge und fordert,
Isegrim besser in den Blick zu bekommen. Gleichwohl sind diese 45 Tonnen nur ein Bruchteil dessen,
was bei Wildunfällen auf den Straßen ums Leben kommt.
In der Versammlung der Brandenburger Kreisjägerschaft im Gasthof „Zum Seeblick“ klagte ein anderer Waidmann:
„Wir wurden in Bezug auf den Wolf viel zu lange im Dunkeln gehalten.“

Torsten Fritz von der Unteren Jagdbehörde beim Landkreis kündigte an,
dass am 29. März erste Gespräche für einen neuen Wolfs-Management-Plan beginnen.
Drei Rudel existierten Fritz zufolge im Kreisgebiet.
Auf den Militärflächen Jüterbog-West und Lehnin-Brück sei 2011 erstmals eine „Reproduktion“ ermittelt worden.
Die Vermehrung auf dem Übungsplatz Altengrabow war bereits bekannt.
Laut Fritz gebe es derzeit in Altengrabow sieben Welpen, in Lehnin fünf und in Jüterbog-West sechs.
Fritz ist der Wolfbeauftragte des Landkreises Potsdam-Mittelmark.
In fast allen Jagdrevieren im Bereich der Stadt Brandenburg und des Altkreises
hätten Jäger inzwischen „Bekanntschaft mit dem Wolf“ gemacht, sagte Ulf Hochmuth, der Vorsitzende der Kreisjägerschaft.

Nicht minder grämt die Waidmänner und -frauen, dass sie oft nicht über Wildunfälle in ihrem Revier informiert werden.
„Aus verschiedenen Revieren kommen Klagen“, sagte Hochmuth. Auch würden überfahrene Tiere häufig verschwinden,
also von Menschen mitgenommen werden. Vor dem Weihnachtsfest sei dies besonders oft geschehen.
Knut Große, Amtstierarzt der Stadt Brandenburg, warnte bei dieser Gelegenheit vor dem Verzehr solcher Kadaver.
Nur untersuchtes Fleisch sei letztlich unbedenklich.

Breite Front machte man in Rietz gegen den Vorstand des Landesjagdverbandes.
Hochmuth und weitere Redner geißelten den „Kuschelkurs“ der Spitze gegenüber der Landesregierung.
Bei den Vorstandswahlen, die demnächst in Paaren/Glien anstehen, hofft der Kreisverband,
dem gegenwärtig 360 Frauen und Männer angehören, auf eine personelle Veränderung. (Von Heiko Hesse)

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung vom 27.02.2012  

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